Donnerstag, 16. November 2023

Weibsbilder - Ausstellung von Christa Klebor 

Farbfreudige, selbstbewusste und gut gelaunten Weibsbilder freuen sich am Samstag, 25.11.2023, 18.00 Uhr, auf ein "Date"   Ort: frisierbar | Kornbergstraße 45 | 70176 Stuttgart   ÖPNV: U4 Hölderlinplatz, fussläufig 2 Min.     Atelier-Adresse:  Art-Labor Christa Klebor | c/o ehem. Rilling Sekt | Brückenstraße 8c | 70376 Stuttgart Telefon: 0711 5508717 | 0151 57728030

Montag, 13. November 2023

Bad Cannstatt- Früher war alles besser?

Früher war alles besser!?

Artikel von Stefan Betsch

Pauschalisierungen gelten in der Psychologie als Übertreibungen, die meist aus dem Unterbewusstsein stammen. „Alles“ kann also früher kaum besser gewesen sein. Dazu sagte Manfred Rommel, der frühere Oberbürgermeister Stuttgarts einmal: „Nostalgie ist die Fähigkeit, darüber zu trauern, dass es nicht mehr so ist, wie es früher nicht gewesen ist.“

In Bad Cannstatt insbesondere soll alles so schlimm geworden sein. Dass auch andere Innenstädte sich massiv verändert haben, wird hier genauso ausgeblendet wie der natürliche Wandel der Zeit. Früher war es anders als heute, aber noch früher anders als früher. Und wann genau war denn diese wundervolle Zeit und was genau war damals besser? Viele Gastronomiebetriebe und Einzelhandelsunternehmen sind verschwunden und das aus verschiedenen Gründen. Aber andere sind nachgekommen und verglichen mit anderen Ortskernen steht Bad Cannstatt gut da.

Wir haben noch inhabergeführte Geschäfte und eine wirklich tolle Gastronomie- und Imbissszene. Dazu kommt die historische Altstadt, das Kurviertel, der Kurpark und viele andere schöne Ecken. Aber viele Menschen sehen darüber anscheinend effektiv hinweg. Stattdessen werden Feindbilder gesucht und gefunden: Es sind 1 Euro-Läden (hier wurde einer übrigens jüngst durch ein hübsches Café ersetzt), Shisha-Bars (Wie viele sind es denn genau?) und dass keine „Deutschen“ mehr auf der Markstraße seien. Auf die griechischen oder italienischen Läden oder Restaurants wird nicht geschimpft, die Zielgruppe ist klar ausgemacht. All das ist pauschal vorverurteilt, basiert kaum auf einer rationalen Grundlage und ist mit einer Menge Vorurteile unterfüttert.

Eine kleine Geschichtslektion: Bad Cannstatt ist seit Jahrhunderten eine Zuwanderungsstadt. Hier gab es schon immer Geld zu verdienen und Zuwanderung aus dem Ausland hat hier Tradition. Im dritten Jahrhundert haben die Alamannen die romanisierten Kelten vertrieben. Heißt das, dass wir am Ende alle Migranten sind? Ja, das kann man wohl so sagen. Später kamen Arbeiter hinzu, die im 18. Jahrhundert am Hafen und an den vielen Mühlen arbeiteten, im 19. Jahrhundert waren es die vielen internationalen Badegäste. Später während der Industrialisierung halfen uns viele ausländische Gastarbeiter dabei, das Wirtschaftswunder wahr zu machen. Angst vor Fremden gab es auch damals schon. Aber Migration heißt auch kultureller Austausch und Bereicherung.

Die These, auch in Kommentaren hier im Bad Cannstatt Blog: Es gäbe keine schwäbischen Lokale, keinen Rostbraten und keine deutsche Kultur mehr in Bad Cannstatt. Das kann niemand wirklich ernst meinen. Wem es zu wenig einheimische Angebote gibt, darf gerne eines der leerstehenden Lokale übernehmen und sich selbstständig machen. Genau das machen die so gerne kritisierten muslimischen Mitbürger. Sie gehen ins Risiko und versuchen ihr Glück. Würden mehr Eingeborene dasselbe tun, gäbe es auch mehr „deutsche“ Betriebe im Sinne der vielen, die hier Kritik üben. Logisch, oder? Aber es ist viel einfacher, sich zu beklagen, als etwas zu tun.

Dasselbe gilt für Tradition und Kultur. Wenn ein Stuttgarter Stadtbezirk Tradition hat, dann Bad Cannstatt. Hier gibt es die vielleicht älteste evangelische Fastnacht überhaupt, den ersten Fußballplatz Deutschlands, Bauwerke aus dem 15. Jahrhundert, das größte Schaustellerfest der Welt seit 1818 und seit 1717 die Tradition des Fischerstechens. Den Weinbau gibt es seit dem 8. Jahrhundert und der hat auch große Nachwuchssorgen. Der Wochenmarkt existiert seit dem 14. Jahrhundert. Das Cannstatter Kulturmenü, Cultur in Cannstatt, der Casinoclub, Musik am 13. uvm. bereichern die Kulturszene genauso wie viele Kulturvereine von Menschen, die aus anderen Ländern hergezogen sind. Wem das zu wenig Tradition und Kultur ist, darf sich sehr gerne in diesen Vereinen engagieren oder neue Initiativen gründen. Wer allerdings hofft, in unseren Brauchtumsvereinen auf Deutschtümelei zu stoßen, liegt falsch. Hier ist man allen engagierten Menschen gegenüber offen.


Dienstag, 7. November 2023

Martinsumzug in Bad Cannstatt 2023

Martini Bad Cannstatt 

Künstlermarkt, verkaufsoffener Sonntag und Martinsumzug

Martini Sonntag in der Altstadt von Bad Cannstatt! 

Am 12.11.23 findet wieder unser beliebtes Martini-Fest statt. 

VERANSTALTUNGSPLAN:

11:00 Uhr: Künstlermarkt auf dem Marktplatz
Kleinkünstler stellen ganztägig ihre Kunstwerke aus. Zudem gibt es ganztägig leckere Speisen wie Crêpes, Waffeln, Currywurst, Fisch und Kartoffelspiralen. Zudem könnt ihr mit den Kids Stockbrot über dem Feuer am Erbsenbrunnen backen.

13:00 Uhr: Ab mittags öffnen die Geschäfte in der Altstadt.

17:00 Uhr: Wenn es beginnt dunkel zu werden, treffen sich alle Kinder, Eltern und Großeltern auf dem Marktplatz. Auf der Bühne gibt es Mitmach-Theater und Musik mit Christoph Altmann und wieder unseren großen Laternenumzug angeführt von Martin hoch zu Ross.

Im Anschluss findet die traditionelle Mantelteilung auf dem Marktplatz statt.



Sonntag, 5. November 2023

Cannstatter Fischerdenkmal

INTERVENTION IM FLUSS

Die Installation "INTERVENTION IM FLUSS (Cannstatter Fischerdenkmal)" ist ein Beitrag zum Projekt "UNRUHE BEWAHREN", konzipiert und realisiert von der Gruppe "CURRENT. KUNST IM URBANEN RAUM" 2023 in Bad Cannstatt . Ein alter Blech-Schriftzug in Kurrent-Schrift, der sinnigerweise von der Firma "Fischer" stammt, wurde dabei von Andreas Mayer-Brennenstuhl dekonstruiert und neu zusammengesetzt, so dass jetzt eine abstrakte "Wellenformation" aus der Lauf-Schrift entstanden ist.  Dieses Objekt wurde mit Hilfe  eines Schwimmkranes auf einem alten Brückenpfeiler beim Mühlsteg in Bad Cannstatt installiert und erinnert nun  an das ausgestorbene Gewerbe der Neckar-Fischer, zugleich jedoch auch an das Verschwinden der Handschrift aus unserem Alltagsgebrauch im Zeitalter der Digitalisierung.