Donnerstag, 6. April 2023

D'r ede vrzählt (7) - 's 'Dudelsäckle

's 'Dudelsäckle

Schwäbisch ist die Ursprache an sich", ist sich Sabine Essinger sicher. Sie klingt "fast wia gsonga" und findet sich in Sprachen weltweit wieder. Etwa im Japanischen (Ha was sag i), im Italienischen (Va bene ohne di) oder im Englischen (Sau matsch). Sie muss es wissen, schließlich hat die Kabarettistin vom Regierungspräsidium die Heimatnadel für ihren Einsatz für die schwäbische Mundart erhalten. Die Fachfrau ist unter anderem im Verein Schwäbische Mundart aktiv, beim vom Land unterstützten Projekt "Mundart in der Schule" oder im Kulturverein 's 'Dudelsäckle.

Dieser organisiert die 26. Cannstatter Mundarttage und hat dafür das Programm zusammengestellt - wie immer unter dem Motto "schwäbisch gschwäddsd, gsonga, gspielt ond glacht". Zwischen dem 16. April und dem 17. Juni gibt es zwölf Programmpunkte. "Erstmals beteiligt sind die Begegnungsstätten der Steiggemeinde, des Hauses St. Monika und die Cannstatter Brücke", freut sich Dudelsäckle-Vorstand Peter Hinderer. Den Auftakt bildet am Sonntag, 16. April, um 9.30 Uhr die Schwäbische Kirch' mit Pfarrer Manfred Mergel in der Steigkirche, Auf der Steig 1, zum Thema "Dent gut mitnander". Der Mundartgottesdienst wird gesanglich und musikalisch (mit dem Dudelsack) begleitet von Sabine Essinger. 

Einen Tag später hält der Hofener Ortschronist und Neckarguide Wolfgang Zwinz in der ökumenischen Begegnungsstätte der Steiggemeinde im Matthias-Claudius-Haus, Auf der Steig 23, einen Vortrag über den Max-Eyth-See "Von der Kiesgrube zum beliebten Naherholungsgebiet". Zwinz, immer auf der Suche nach Alleinstellungsmerkmalen, ist der Geschichte des Max-Eyth-Sees nachgegangen und geht auch auf die Lebensgeschichte des cleveren Schwaben Karl Epple nach, der die Kiesgrube zum Stausee und späteren Naherholungsgebiet umwandelte. "Er hat damit viel Kies gemacht", sagt Zwinz augenzwinkernd. Mehr als 100 Bilder aus verschiedenen Archiven, Postkarten und Privatfotos begleiten den knapp einstündigen Vortrag. 

Am Sonntag, 23. April, bietet Sabine Essinger ab 17.45 Uhr im Gasthaus Rössle, Arnoldstraße 3 in Mühlhausen, schwäbisches Kabarett mit ihrem Programm "Fifteen Shades of Fleischles". Sie setzt dabei auch auf Unterstützung des Publikums. "I frei me uff Euch, vor ällem wenn Ihr au ebbes Schwäbisches beitraga dädat, wenn meine Fleischles-Mädle fertig send." 

Am 26. April, stehen um 15 Uhr in der Begegnungsstätte Brücke, Wilhelmstraße 39, Lieder von Bertram Schleicher ("Da ben i dahoim") auf dem Programm. Am Freitag, 5. Mai, covert  Des Duo um 15.15 Uhr im Haus St. Monika, Seeadlerstraße 7, Poptitel ab den 60er Jahren mittels Gesang und Klavier mit heiter bis nachdenklichen schwäbischen Texten. Am  8. Mai präsentiert Friedel Kehrer in der ökumenischen Begegnungsstätte, Auf der Steig 23, "Sacha ond Saechla zom Lacha ond Laechla".

"Wir freuen uns, dass wir Bernd Kohlhepp mit seinem tiefgründigen Humor, der auch aus dem Stehgreif  den Dialog mit dem Publikum aufnimmt, für die Mundarttage gewinnen konnten", sagt Dieter Pahle vom Dudelsäckle. Kohlhepp gastiert mit seinem Programm "Hämmerle kommt" am Freitag, 12. Mai, um 20 Uhr im Haus am See, Mühlhauser Straße 311. Die Weinwanderung "Der Mai ist gekommen, die Rebblüten schlagen aus" mit Raimund Stetter am 13. Mai ist bereits ausgebucht. Lustiges und Nachdenkliches auf Schwäbisch bietet Buddy Bosch am Freitag, 26. Mai, in der nachbar, am Römerkastell 73, um 20 Uhr. 

Bernhard Leibelt liefert am Mittwoch, 31. Mai, um 15 Uhr den reichlich bebilderten Vortrag "Geschichten aus Stuttgarts Geschichte: Stuttgarts Schokoladenseite" in der Begegnungsstätte Brücke. Das Motto dabei: "Eszet, Moser, Ritter - von Vollmilch bis Zartbitter". Am 2. Juni heißt es um 15.15 Uhr im Haus St. Monika  "Weil Liebe eine Rose ist..." Raffael König trägt Schlager der 70er und 80er Jahr vor. Den Abschluss der Mundarttage bildet ein Open-Air-Konzert im Biergarten Neckarblick in Hofen, Wertweg 11, am 17. Juni. Schtraitlsalts sorgen ab 18.30 Uhr für Schwobarock.   

Unterstützt wird 's Dudelsäckle vom Förderverein Schwäbischer Dialekt, dem Verein schwäbische Mundart, dem evangelischen Verein Bad Cannstatt, gefördert werden einzelne Veranstaltungen von den Bezirksbeiräten Bad Cannstatt und Mühlhausen. Bis auf den Auftritt von Bernd Kohlhepp, der 15 Euro Eintritt kostet, sind die anderen Veranstaltungen frei. Bei manchen geht der Künstlerhut um. Alle Termine und Infos dazu sowie Reservierungsmöglichkeiten finden sich unter www.dudelsaeckle.de. Flyer zu den Mundarttagen gibt es an den beteiligten Veranstaltungsorten.

Wolfgang Zwinz, Sabine Essinger, Peter Hinderer und Dieter Pahle (von links) freuen sich auf die Mundarttage.

Sonntag, 2. April 2023

D'r ede vrzählt (6) - Cannstatter Termine 2023

Musik, Wein und mehr...

Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen. Da drängt es einen unweigerlich ins Freie. Der Verein Die Altstadt Bad Cannstatt (ABC) kommt dem Verlangen mit einigen Veranstaltungen im Zentrum Bad Cannstatts entgegen. Los geht der Reigen am Wochenende 22./23. April mit Musik und Wein. An fünf Plätzen - dem Marktplatz, vor dem Alten Rathaus, am Jakobsbrunnen, am Erbsenbrunnen und am Jakob-Heine-Platz - wird es an beiden Tagen jeweils von 11 bis 20 Uhr Musik unterschiedlicher Couleur geben. Natürlich ist auch für Speis und Trank gesorgt. Am 23. April haben zudem beim verkaufsoffenen Sonntag die Läden der Altstadt von 13 bis 18 Uhr geöffnet. 

Neu im Programm ist das Erbsenbrunnengassenfest. "Da werden die gesamte Gasse und der Jakob-Heine-Platz bespielt", verspricht ABC-Sprecher Dirk Strohm. Premiere des schwäbisch-griechisch-italienischen Abends ist am Samstag, 3. Juni, in der Erbsenbrunnengasse. Am Freitag nach den Pfingstferien, am 16.Juni, ist endlich wieder soweit. Der beliebte Abendmarkt auf dem Marktplatz lädt wieder von 17 bis 22 Uhr zum Verweilen, Tratschen, Essen und Trinken ein. Zehn Veranstaltungen sind 2023 vorgesehen, am Freitag, 18. August, endet der beliebte Start ins Wochenende, der 2015 erstmals für Belebung der Altstadt sorgte und sich schnell zum Publikumsmagnet entwickelt hat. Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler, Dirk Strohm und die damalige Stadtteilmanagerin Mareike Merx hatten im Jahr zuvor den Abendmarkt in Radolfzell besucht und kehrten sehr angetan wieder zurück. Das wäre was für Bad Cannstatt, waren sie überzeugt - und hatten damit recht. Am diesjährigen Programm wird derzeit noch gearbeitet. Gedacht ist auch an Kooperationen. Dirk Strohm kann sich zudem vorstellen, dass an einem Termin die Reihe "Cannstatt tanzt" integriert wird. Diese hatten die Netzwerkerinnen Bad Cannstatt ins Leben gerufen und donnerstags den Marktplatz mit Leben gefüllt. "Es wäre schade, wenn diese Veranstaltung ganz verschwindet."

Der zweite verkaufsoffene Sonntag findet nach dem Volksfestumzug am 24. September von 13 bis 18 Uhr statt, der dritte am Sonntag, 12. November, zusammen mit dem Martinstag und der Tonart. Was zudem veranstaltungsmäßig in Bad Cannstatt los ist, hat der Verein auf einem Kalender festgehalten, der in einzelnen Läden und der Galerie Keim ausliegt. Der Verein stemmt die Veranstaltungen komplett selbst, betont Strohm. 

von Edgar Rehberger