Mittwoch, 10. August 2016

Dritter Nachwuchs seit Jahresbeginn

Neue Erdmännchen-Familie wächst und gedeiht prächtig

Die Familienplanung hat bei den Erdmännchen der Wilhelma vollen Erfolg. Nachdem es mit dem Nachwuchs zuvor nicht mehr so recht klappen wollte, hatte der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart die Zuchtgruppe im Tieraustausch mit anderen Zoos 2015 neu zusammengestellt. Mit Jahresbeginn hat sich der gewünschte Kindersegen wieder eingestellt. Sogar ganz regelmäßig.


Nach knapp sechs Wochen zeigen sich jetzt die beiden jüngsten Erdmännchen

Mit dem dritten Wurf sind aktuell Jungtiere in allen Größen zu sehen: ein halbes Jahr, ein Vierteljahr und ein Achteljahr sind die kleinen großen Stars unter den Zootieren alt. „Die neue Familie mit dem Weibchen aus dem Tierpark Wittenberg und dem Männchen aus dem Zoo Köln harmoniert sehr gut“, erklärt die Kuratorin Ulrike Rademacher. „Auch die Aufzucht der Jungtiere funktioniert in der Gruppe vorbildlich.“

Die Jüngsten sind Ende Juni auf die Welt gekommen – in der Unterwelt, wie es sich gehört für Erdmännchen. Der nackt und blind geborene Nachwuchs bleibt die ersten drei Wochen in der warmen Höhle, die sich die Scharrtiere in den Boden gegraben haben. Erst dann beginnen die Eltern, die Kleinen gelegentlich mit an die frische Luft zu nehmen. Seit einigen Tagen sind die neugierigen Knirpse jetzt im Freien auf der 120 Quadratmeter großen Savannenanlage zu sehen. Dort buddeln sie schon nach Herzenslust im Sand, fast wie die Großen. Die Älteren klettern derweil auf hohe Steine oder Äste, stellen sich auf die Hinterbeine und recken die Nase in die Luft. Für sie heißt es, Wache schieben und schauen, ob Unheil von oben naht. Greifvögel sind für die aus Südafrika stammenden Schleichkatzen die größte Gefahr, für Jungtiere zudem Krähen.




Auch die Mutter muss hin und wieder als Ausguck Dienst schieben. Da können die Säuglinge, die bei ihr trinken wollen, vehement ihr Recht einfordern und an ihren Zitzen zerren, eine ziemliche Ablenkung sein. Gegen die Doppelbelastung hilft bei den Erdmännchen, die in der Wildnis soziale Verbände mit 20 bis 30 Mitgliedern bilden, die Unterstützung durch andere Weibchen als Ammen. In der Natur erhöht das die Überlebenschancen der Kleinen und hilft damit, den Fortbestand der Gruppe zu sichern. Nachwuchs bekommt aber immer nur das dominante Weibchen mit dem ranghöchsten Männchen. Durch chemische Botenstoffe verhindert das Paar die Zeugungsfähigkeit der übrigen Clan-Mitglieder, solange es selbst zeugungsfähig ist. Und das ist es derzeit eindeutig.

Fotos: Wilhelma

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