Mittwoch, 31. August 2016

Bambis verzaubern Schaubauernhof

Nachwuchs bei den Mesopotamischen Damhirschen

Bei den Mesopotamischen Damhirschen, einer extrem seltene Unterart des Damhirsches, hat sich Nachwuchs eingestellt: zwei kleine Bambis mit weißen Tupfen auf hellbraunem Fell verstärken die Herde in der Wilhelma. Zwischen Straußen und Kamelen leben nun sieben Tiere. Bereits Ende April erblickte Nena das Licht der Welt. Im Juli folgte dann Tyson. Vater Jason ist in der kleinen Herde der unangefochtene Platzhirsch und wacht gut über seine vier Hirschkühe.
Foto: Wilhelma
Die Erfolge bei der Zucht der Mesopotamischen Damhirsche zeigen, wie wichtig Zoologische Gärten für den Erhalt vom Aussterben bedrohter Tierarten sind. Mitte des 20. Jahrhunderts galt diese Hirschunterart bereits als ausgerottet, bis sich in ihrer ursprünglichen Heimat, dem Südiran, doch noch eine kleine Population fand. Daraufhin kam eine kleine Gruppe von Tieren in Zoos. Heute gehen alle europäischen Nachkommen auf drei Tiere zurück, die damals in den Opel-Zoo bei Frankfurt gelangten.

In der Wilhelma werden die Tiere, welche im Sommer ihr typisches hellbraunes Fell mit den weißen Punkten zeigen, seit 1983 gehalten. Zwei Tiere kamen damals aus dem Opel-Zoo nach Stuttgart. In diesem Zoo wird noch heute das seit 1989 existierende Europäische Erhaltungszuchtprogramm den Mesopotamischen Damhirsch koordiniert. Weltweit gibt es aktuell wieder um die 1.000 Tiere in Zoos und Wildgehegen. In ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet, welches sich vor allem auf Vorderasien beschränkte, gibt es heute nur noch im Iran eine kleine Population von ungefähr 250 Tieren, die halbwild in einem Schutzgebiet leben. Zudem wurden die seltenen Hirsche im israelischen Mount Carmel National Park ausgewildert.

In der Wilhelma kommen regelmäßig Hirschkälber auf die Welt, weswegen der Zoologisch-Botanische Garten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Mesopotamischen Damhirsche leistet. Mit ungefähr einem Jahr werden die beiden diesjährigen Jungtiere Stuttgart verlassen, um auf Empfehlung des Erhaltungszuchtprogramms in einem anderen Zoo ein neues Zuhause zu finden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen