Freitag, 13. Mai 2016

Pfingstrosen in der Wilhelma

Kaiserliche Frühlingsfreuden passend zum Fest

Pfingstrosen vor dem Maurischen Landhaus Foto: Wilhelma

Ihr Flair als einst königliche Residenz versprüht die Stuttgarter Wilhelma an Tagen wie diesen ganz besonders verschwenderisch. Blühend und duftend bilden 65 Pfingstrosen-Sträucher passend zu den bevorstehenden Feiertagen ein prachtvolles Band vor dem Maurischen Landhaus. Hier, wo Wilhelm I. von Württemberg Mitte des 19. Jahrhunderts ein Badhaus für das gesunde Cannstatter Mineralwasser errichten lassen wollte, sollte der Garten exotisch sein. Vielfältige Gehölze ließ der König importieren, damit in seinen Grünanlagen möglichst zu jeder Jahreszeit etwas blüht. Die Pfingstrose, die in China seit mehr als 1000 Jahren kultiviert wird und dort als kaiserliche Pflanze gilt, bot sich als Frühlingbotin dafür an. Sie fand um 1800 den Weg nach Europa. Einst standen die winterharten Sträucher rund um Pfingsten in voller Pracht. Durch das milder werdende Klima blühen sie in der Wilhelma neuerdings meist Ende März bis April. Doch das anhaltend kühle Frühjahr ließ sie 2016 wieder einmal just zum Namenspatronat florieren.


Fünf Sorten der Paeonia suffruticosa sind im Zoologisch-Botanischen Garten als Nachpflanzungen am vermutlichen Originalstandort zu bewundern. Die langsam wachsenden Sträucher, die über die Jahre verholzen, können eine Höhe von etwa 1,50 Meter und ein Alter von 50 Jahren erreichen. Die Parkpflege der Wilhelma hält sie jedoch etwas kürzer, um das herrschaftliche Gesamtbild des Ensembles im Maurischen Garten zu bewahren. Die Sträucher unterscheiden sich von den Staudenpfingstrosen, wie man sie vor allem in Privatgärten findet. Bei diesen stirbt jedes Jahr der oberirdische Teil ab und wächst im nächsten Jahr krautig nach.
Die besondere Pracht haben die Pfingstrosen durch Züchtung erhalten. Während die Wildform nur über einfache Blüten mit wenigen Blütenblättern verfügt, sind die Blüten von vielen Züchtungen üppig gefüllt. Das macht die kaiserlichen Schönheiten aber auch empfindlicher. Bei längeren Regenphasen sammelt sich in der Masse der Blütenblätter Feuchtigkeit, wodurch diese zum Faulen neigen. Im Augenblick strahlen die Pfingstrosen aber in der Wilhelma makellos.


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