Im Jahre 1873 wurde die evangelisch-methodische Kirche in der Daimlerstraße eingeweiht und somit endete die jahrlange Odyssee der wesleyanische Gemeinschaft in den verschiedesten Versammlungsräumen. Bereits ab 1860 fanden englischsprachige Predigen statt, die erste deutschsprachige Predigt hielt J.C. Barrat im Jahre 1867.
Einweihung der Kirche am 24.08.1873 Quelle: emk Fellbachcannstatt |
Die Badestadt Cannstatt zog damals viele internationale Gäste an, darunter auch viele englischsprachige Badegäste. Interessant ist auch, der im Jahr 1870 erschiene Artikel in der "Allgemeinen Zeitung": „Vor wenigen Jahren durfte man noch fragen: wie denn Stuttgart unter die Kunststädte gerate? Jetzt darf man’s nicht mehr…Seltsames Spiel der Gegensätze! Die spröden, abgeschlossenen, querköpfigen Schwaben, am altväterlich Überlieferten sonst so treu festhaltend, liefern jetzt in den Arbeiten des Luxus und der Mode das Feinste und Zierlichste, und Stuttgart ist in diesem Stück ein Klein-Paris des Südwestens“.
Die heutige Ansicht der Kirche Foto: Oliver Willikonsky
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Die neogotische Kirche ist im englischen Stil entstanden, die die Häuserzeile unterbricht. Im zweiten Weltkrieg wurde die Christuskirche zerstört, aufgrund der geschichtlichen und auch kulturellen Bedeutung galt es, die Fassade zu erhalten und so wurde die Christuskirche um das Baudenkmal herum wieder aufgebaut.
Kirche nach der Zerstörung 1943 Quelle: emk Fellbachcannstatt
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Für methodistische Kirchen ist es nicht ungewöhnlich, keine eigene Glocken zu haben. So auch die Christuskirche in der Daimlerstraße, die ganz nach englischem Vorbild gebaut wurde.
Kirche, Rückansicht Quelle: emk Fellbachcannstatt |
Danke: Ein sehr schöner Artikel über unser Kirchlein. In diesem Jahr (2023) wird sie 150 Jahre alt und das wird am 10.09. auch mit einem Gottesdienst gefeiert ! Informationen dazu wird es spätestens Ende der Sommerferien geben: www.emk-fellbachcannstatt.de
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