Dienstag, 21. Juni 2016

Hirscheber Ferkel


Wertvoller Zuchterfolg bei ungewöhnlichen Regenwaldschweinen

Geht es um die Nachzucht höchst seltener Tierarten, ist das kleine Hirscheber-Ferkel der Wilhelma eine große Kostbarkeit. Europaweit hat der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart in diesem Jahr die erste Geburt dieser außergewöhnlichen Schweine mit den geweihartigen Hauern zu vermelden.

Foto: Wilhelma

Jungtiere hatte es davor 2004 und 1992 gegeben. Hirscheber gibt es seit 1975 in der Wilhelma. Das Neugeborene ist zwei Wochen alt und beginnt nun, das Außengehege vor dem Flusspferdhaus mit Mutter Cinta zu erkunden. Vater Salem schaut derweil vom Nachbargehege zu. Beide waren auch die Eltern von Cahaya. Von dem neuen Sprössling weiß man, dass es ein männliches Ferkel ist. Einen Namen hat es noch nicht. Vierte im Bunde ist Marissa. Sie ist aus dem Zoo Chester in England in die Wilhelma gekommen, aber noch nicht ganz so weit, eigenen Nachwuchs zu bekommen.

Babirusa heißen sie auf der indonesischen Insel Sulawesi: Babi für „Hirsch“ und Rusa für „Schwein“. Nur dort leben die Hirscheber – und auf einigen vorgelagerten Inseln, weil sie bemerkenswert gut schwimmen können. Uralt ist die Tierart. Von ihr existieren rund 40.000 Jahre alte Höhlenmalereien. Doch droht der Geschichte des Babirusas ein jähes Ende. Die Wildpopulation wird auf gerade noch 4000 Tiere taxiert. Die Einheimischen haben den Hirscheber, dessen Fleisch sie schätzen, gezähmt, doch die Vermehrung gelingt ihnen kaum. Die Jagd sowie Brandrodung und die Abholzung des Regenwalds verringern den Lebensraum der Waldschweine. „Die Nachzucht der Hirscheber ist ein wichtiger Zuchterfolg“, sagt Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin. „Dass sie uns jetzt im zweiten Jahr in Folge gelungen ist, freut mich doppelt.“ 2015 kam das Ferkel Cahaya in der Wilhelma zur Welt und konnte inzwischen an den Zoo Berlin zur Zucht weitergegeben werden. 

Foto: Wilhelma
Jungtiere hatte es davor 2004 und 1992 gegeben. Hirscheber gibt es seit 1975 in der Wilhelma. Das Neugeborene ist zwei Wochen alt und beginnt nun, das Außengehege vor dem Flusspferdhaus mit Mutter Cinta zu erkunden. Vater Salem schaut derweil vom Nachbargehege zu. Beide waren auch die Eltern von Cahaya. Von dem neuen Sprössling weiß man, dass es ein männliches Ferkel ist. Einen Namen hat es noch nicht. Vierte im Bunde ist Marissa. Sie ist aus dem Zoo Chester in England in die Wilhelma gekommen, aber noch nicht ganz so weit, eigenen Nachwuchs zu bekommen.

Foto: Wilhelma
Den Männchen wachsen vier markante Hauer aus ihren besonders langen Schnauzen. Nicht nur die unteren Eckzähne ragen weit aus dem Maul heraus. Die oberen Eckzähne drehen sich im Laufe ihrer Entwicklung und stoßen dann aus dem Rüssel direkt nach oben und wölben sich im Bogen zurück. Dabei können sie 30 Zentimeter lang werden. Die Zähne sind jedoch spröde und nur bedingt zum Graben oder Kämpfen geeignet. In der Wildbahn brechen sie daher häufig ab. Bei Rangkämpfen stellen sich die Keiler auf die Hinterbeine und boxen sich. Mit einer Körperlänge von rund 90 bis 110 Zentimetern bleiben Hirscheber relativ klein. Ihr Gewicht von bis zu 100 Kilo tragen sie auf recht langen dünnen Beinen und erreichen eine Schulterhöhe von 65 bis 80 Zentimetern. Damit sind sie gut angepasst an ihren Lebensraum im tropischen Regenwald. Dort treten sie Trampelpfade aus, um im dichten Unterholz flinker voran zu kommen.

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